Ich will die Aussage des Union-Spielers Christopher Quiring nicht überbewerten, weil sie aus den heißen Emotionen eines umkämpften Derbys entstanden ist. Furchtbar falsch wäre es allerdings, aus dem sportlichen Duell zwischen Union und Hertha eine Ost-West-Rivalität zu machen. Das ginge auch völlig an der Realität vorbei.
Es gibt sehr viele West-Berliner Union-Anhänger. Und genauso zahlreiche Ost-Berliner, die gerne Hertha zujubeln. Ich kenne die Zahlen bei Hertha BSC und sage deshalb: Die verbindende Kraft des Fußballs ist in Berlin viel stärker als die trennende.
Nicht zuletzt gibt es aus einer starken Tradition heraus auch Fans, die mit beiden Vereinen sympathisieren. Den Prozess des Zusammenwachsens wegen dieser einen Aussage zu negieren, ginge an der Wirklichkeit vorbei.
Also sollten wir die Emotionen von Christopher Quiring nicht nachtragend mit uns herumschleppen, sondern sie nach einem genauso packenden wie insgesamt friedlichen Stadtderby nur deutlich zurückweisen. Und dann: Schluss damit!