Der Streit um das Urheberrecht hat sich zu einem der zentralen Konflikte der digitalen
Gesellschaft entwickelt. In Zeiten des Internets und neuer digitaler Entwicklungen
ist es notwendig, das Urheberrecht anzupassen und dafür Sorge zu tragen, dass ein
fairer Interessenausgleich zwischen Urhebern, Verwertern und Nutzern geschaffen
wird. Wichtig ist, dass einerseits nicht das Recht auf freien Zugang zu Information
eingeschränkt wird, andererseits aber auch gewährleistet ist, dass Kreative und Kulturschaffende
angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden.
Der digitale Fortschritt bietet neue Chancen der kulturellen Teilhabe und Vermittlung
sowie der Vermarktung und Verbreitung kultureller Angebote. Die Potenziale, die
durch die zunehmende Digitalisierung entstehen, gilt es zu nutzen und im Sinne von
Kreativen, Verwertern und Nutzern in Einklang zu bringen. Diese berechtigten Interessen
müssen in Einklang und zu einem fairen Ausgleich gebracht werden. Das
kann nur im Dialog zwischen Urhebern, Verwertern, Nutzern und der Politik geschehen.
Der Kreativpakt der SPD-Bundestagsfraktion folgt diesem Ansatz und entwickelt
Vorschläge, wie das Urheberrecht fair und zeitgemäß gestaltet werden kann.
Der Arbeitskreis Urheberrecht der SPD-Bundestagsfraktion, in dem Rechts-, Medien-,
Kultur-, Netz-, Verbraucher-, Bildungs-und Forschungspolitiker zusammenarbeiten,
hat nach über einem Jahr intensiver Diskussion ein Thesenpapier verabschiedet,
das Eckpunkte für eine notwendige Reform des Urheberrechts aufzeigt.
Das Papier umfasst zwölf Thesen, die aufzeigen, auf welche Aspekte bei der Erarbeitung
eines zeitgemäßen Urheberrechts geachtet werden muss und wie ein fairer
Ausgleich zwischen den Interessengruppen gefunden werden könnte. Es soll ein
Dialogangebot sein, um einen intensiven Austausch mit allen beteiligten Akteuren
und Interessierten zu forcieren. Ein modernes und gerechtes Urheberrecht kann nur im Dialog aller
und nicht gegeneinander gelingen.